Computer sind heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch der Weg vom raumfüllenden ENIAC der 1940er-Jahre bis hin zum Heimcomputer in den 1980ern war ein weiter und spannender. Die Computer Geschichte zeigt nicht nur technologische Meilensteine, sondern auch gesellschaftliche Umbrüche. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Stationen der frühen Computergeschichte.

ENIAC – der erste elektronische Universalrechner

1946 wurde der ENIAC (Electronic Numerical Integrator and Computer) vorgestellt. Er gilt als einer der ersten elektronischen Universalcomputer. Mit 30 Tonnen Gewicht, über 17.000 Elektronenröhren und einem Stromverbrauch von 150 Kilowatt war er ein wahrer Gigant. Entwickelt an der University of Pennsylvania, diente er vor allem militärischen Berechnungen, etwa für ballistische Tabellen.

Seine Programmierung erfolgte über Stecktafeln und Schalter – eine mühselige Arbeit, die oft Tage in Anspruch nahm. Dennoch war der ENIAC ein gewaltiger Fortschritt: Er konnte in Sekundenbruchteilen Berechnungen ausführen, für die Menschen Wochen gebraucht hätten.

Von Röhren zu Transistoren: Der nächste Schritt

Die erste Computergeneration (1940er–1950er) basierte auf Elektronenröhren. Diese waren groß, fehleranfällig und produzierten enorme Hitze. Der Durchbruch kam in den 1950er-Jahren mit dem Transistor. Transistoren waren kleiner, effizienter und zuverlässiger. Damit begann die zweite Generation von Computern, die kommerziell nutzbar wurden.

Ein Beispiel ist der IBM 1401, der in den 1960er-Jahren weit verbreitet war. Er war kleiner und günstiger als seine Vorgänger und fand erstmals Anwendung in Unternehmen.

Die dritte Generation: Integrierte Schaltkreise

In den 1960er-Jahren begann die Ära der integrierten Schaltkreise (ICs). Tausende Transistoren konnten auf einem einzigen Chip untergebracht werden. Dies ermöglichte kompaktere, schnellere und kostengünstigere Computer. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Betriebssysteme, die den Umgang mit Computern erleichterten.

IBM führte mit dem System/360 ein einheitliches Computersystem ein, das Unternehmen weltweit prägte. Es legte den Grundstein für die Standardisierung der Computertechnik.

Der Schritt in die Mikroprozessor-Ära

1971 stellte Intel den Intel 4004 vor, den ersten Mikroprozessor der Welt. Mit diesem Meilenstein begann die vierte Computergeneration. Mikroprozessoren machten Computer kleiner, günstiger und vielseitiger. Sie waren der entscheidende Baustein für die Entwicklung von Heimcomputern.

Die Heimcomputer-Revolution

In den späten 1970ern und frühen 1980ern begann die Ära der Heimcomputer. Geräte wie der Apple II (1977), der Commodore 64 (1982) oder der Atari 800 brachten Computer erstmals in private Haushalte. Sie waren erschwinglich genug für Schulen und Familien und ebneten den Weg für die heutige digitale Gesellschaft.

Der Commodore 64 wurde mit rund 17 Millionen verkauften Einheiten zum meistverkauften Heimcomputer aller Zeiten. Er machte das Programmieren und Spielen für eine ganze Generation zugänglich.

Meilensteine in der Computer Geschichte

  • 1946: ENIAC – erster elektronischer Universalcomputer
  • 1950er: Transistoren ersetzen Elektronenröhren
  • 1960er: Integrierte Schaltkreise und IBM System/360
  • 1971: Intel 4004 Mikroprozessor
  • 1980er: Heimcomputer wie Apple II und Commodore 64

Gesellschaftliche Bedeutung

Die Entwicklung der Computer war nicht nur eine technische, sondern auch eine gesellschaftliche Revolution. Computer erleichterten nicht nur wissenschaftliche Berechnungen, sondern veränderten auch Bildung, Arbeit und Unterhaltung. Mit der Verbreitung von Heimcomputern begann die Ära der digitalen Selbstbestimmung – jeder konnte programmieren lernen, Spiele entwickeln oder Texte schreiben.

Fazit

Von den raumfüllenden Giganten wie dem ENIAC bis zu den Heimcomputern der 1980er war es ein rasanter Fortschritt. Die Computer Geschichte zeigt, wie technologische Innovationen unser Leben Schritt für Schritt verändert haben. Heute tragen wir mehr Rechenleistung in unserer Hosentasche, als der ENIAC jemals bieten konnte – ein Beweis für den unglaublichen Weg, den Computertechnik in wenigen Jahrzehnten genommen hat.

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Autor: Jens

Dr. Jens Bölscher ist studierter Betriebswirt mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Er promovierte im Jahr 2000 zum Thema Electronic Commerce in der Versicherungswirtschaft und hat zahlreiche Bücher und Fachbeiträge veröffentlicht. Er war langjährig in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt 14 Jahre als Geschäftsführer. Seine besonderen Interessen sind Innovationen im IT Bereich.