Der elektrische Stadtflitzer ist zurück – und zwar günstiger, smarter und besser ausgestattet als je zuvor. Während der Dacia Spring lange als der billigste Elektrokleinwagen auf dem europäischen Markt galt, kündigt sich jetzt eine neue Generation von E-Autos unter 20.000 Euro an – direkt aus China. Fahrzeuge wie der BYD Seagull, der Dolphin Mini (ehemals Dolphin Surf) und der Leapmotor T03 setzen neue Maßstäbe in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis und könnten die Karten im Einsteigersegment komplett neu mischen.
Warum günstige E-Kleinwagen jetzt gefragt sind
Mit steigenden Preisen für Strom, Rohstoffe und Neuwagen wächst der Wunsch nach einem bezahlbaren Elektroauto. Gerade in Städten, wo kurze Strecken dominieren, sind kompakte Stromer mit Reichweiten zwischen 200 und 350 km ideal. Doch das Angebot war bisher überschaubar – vor allem, wenn das Budget unter der psychologisch wichtigen Marke von 20.000 Euro liegt.
Der Dacia Spring war hier lange allein auf weiter Flur. Doch nun rollt aus China eine neue Welle an Modellen auf Europa zu – deutlich moderner, oft besser ausgestattet und trotzdem preislich konkurrenzfähig.
1. BYD Seagull – der neue Preiskracher
Der BYD Seagull ist das Modell, das aktuell international für Furore sorgt. In China wird er für umgerechnet knapp 10.000 Euro verkauft – eine Kampfansage. Für Europa wird ein Einstiegspreis von rund 17.000 bis 18.000 Euro erwartet. Selbst mit Anpassungen für Sicherheitsnormen bleibt er damit unter der Dacia-Marke.
Technische Daten (China-Version):
- Reichweite: bis zu 405 km (CLTC)
- Batterie: 30 oder 39 kWh (LFP – langlebig und sicher)
- Leistung: 55 kW (75 PS)
- Laden: Schnellladen mit bis zu 40 kW
Das Design wirkt modern, das Infotainment basiert auf dem bekannten BYD-System mit großem Touchscreen, OTA-Updates und Sprachsteuerung. Für ein E-Auto unter 20.000 Euro eine Seltenheit.
2. Leapmotor T03 – smarte Alternative zum Dacia Spring
Der Leapmotor T03 ist in China bereits seit einiger Zeit erhältlich und wird ab 2025 auch in Europa produziert – im Rahmen der Stellantis-Kooperation. Der T03 ist die wohl direkteste Alternative zum Dacia Spring, bietet dabei aber in vielen Punkten mehr Auto fürs Geld.
Technische Highlights:
- Reichweite: ca. 280 km (WLTP)
- Leistung: 80 kW (109 PS) – deutlich mehr als der Spring
- Batterie: 36,5 kWh (LFP)
- Innenraum: 10-Zoll-Touchscreen, Rückfahrkamera, Sprachsteuerung
Der Preis wird in Europa bei etwa 19.000 Euro erwartet. Damit fällt der Leapmotor T03 genau in das Segment der E-Autos unter 20000 Euro – mit deutlich mehr Technik als der Dacia Spring.
3. Dolphin Mini – der „Surf“ unter neuem Namen
Der BYD Dolphin Mini ist die Exportvariante des in Südamerika bereits eingeführten BYD Dolphin Surf. Er ist noch etwas größer als der Seagull, bleibt aber im Kleinwagensegment und soll zwischen 18.000 und 20.000 Euro kosten.
Daten (basierend auf internationalen Spezifikationen):
- Reichweite: ca. 300–340 km (WLTP erwartet)
- Batterie: 38 kWh Blade-Batterie von BYD
- Leistung: ca. 70 kW
Besonders spannend: Die Dolphin-Plattform nutzt bereits die neueste BYD Blade Battery – bekannt für hohe Sicherheit und lange Lebensdauer. Damit dürfte der Dolphin Mini auch für Flottenkunden, Carsharing und Stadtwerke interessant werden.
Dacia Spring – reicht das noch aus?
Der Dacia Spring ist aktuell ab rund 18.750 Euro erhältlich (Stand: 2025). Er bietet eine Reichweite von 230–305 km (je nach Version), 33 kW Leistung und rudimentäre Ausstattung. Zwar überzeugt der Spring mit Zuverlässigkeit und Renault-Servicenetz, doch im Vergleich zu den neuen China-Stromern wirkt er technologisch überholt.
Gerade beim Infotainment, der Ladeleistung (nur AC 30 kW!) und den Assistenzsystemen hat der Dacia Spring Nachholbedarf. Wer also eine moderne, günstige Alternative zum Dacia Spring sucht, sollte 2025 genauer hinschauen.
Warum chinesische Hersteller die Nase vorn haben
China dominiert längst den Batterie- und E-Auto-Markt. Hersteller wie BYD und Leapmotor bauen Millionen von Fahrzeugen jährlich, oft in vertikal integrierter Fertigung. Das senkt Kosten massiv. Zudem nutzen sie standardisierte, robuste LFP-Batterien und setzen auf digitale Produktionsprozesse.
Für Europa heißt das: Mehr Auswahl, mehr Innovation und mehr Druck auf etablierte Marken. Während viele deutsche OEMs in höheren Segmenten feststecken, erobern die Chinesen das Einsteigersegment.
Förderung & Unterhaltskosten: E-Kleinwagen werden attraktiver
In vielen Regionen sind noch lokale Förderungen für E-Fahrzeuge unter 20.000 Euro verfügbar. Außerdem profitieren diese Fahrzeuge von:
- Geringeren Wartungskosten durch einfache Technik
- Steuerfreiheit oder -ermäßigung für E-Autos
- Kostenlosem oder günstigem Parken in einigen Städten
In der Gesamtkostenbetrachtung (TCO) schneiden viele der neuen Stromer deutlich besser ab als vergleichbare Verbrenner.
Fazit: Die Zukunft des günstigen E-Autos kommt aus China
Wer 2025 ein billiges Elektroauto sucht, muss sich nicht mehr mit veralteter Technik zufriedengeben. Modelle wie der BYD Seagull, der Leapmotor T03 und der Dolphin Mini zeigen, dass moderne Ausstattung, solide Reichweiten und faire Preise sich nicht ausschließen müssen.
Ob als Alternative zum Dacia Spring, als Erstwagen für Stadtbewohner oder als Zweitwagen für Pendler – die neuen chinesischen E-Kleinwagen könnten den Markt unter 20.000 Euro revolutionieren.
FAQ – häufige Fragen zu günstigen Elektro-Kleinwagen
- Gibt es 2025 wirklich ein E-Auto unter 20.000 Euro?
Ja! Modelle wie der Leapmotor T03 oder BYD Seagull werden voraussichtlich ab ca. 17.000 bis 19.000 Euro starten. - Was ist der billigste Elektrokleinwagen in Europa?
Aktuell ist der Dacia Spring der günstigste. Doch 2025 könnten Leapmotor oder BYD ihn unterbieten. - Sind chinesische E-Autos zuverlässig?
Viele chinesische Modelle haben sich millionenfach bewährt. BYD z. B. liefert Busse und Taxis weltweit – mit hoher Zuverlässigkeit.
Dr. Jens Bölscher ist studierter Betriebswirt mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Er promovierte im Jahr 2000 zum Thema Electronic Commerce in der Versicherungswirtschaft und hat zahlreiche Bücher und Fachbeiträge veröffentlicht. Er war langjährig in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt 14 Jahre als Geschäftsführer. Seine besonderen Interessen sind Innovationen im IT Bereich.