Meta verschärft das Tempo im globalen KI-Rennen: Mit der Gründung des geheimnisumwobenen TBD Lab innerhalb der hauseigenen Superintelligence Labs will der Tech-Gigant nichts weniger, als das nächste Kapitel der KI-Superintelligenz schreiben. Ziel: Llama 4.5, ein Modell, das direkt gegen OpenAIs kommendes GPT-5 antreten soll. Mit im Boot sind hochkarätige Köpfe von DeepMind, OpenAI und Google – angelockt von Visionen und Kompensationspaketen in Milliardenhöhe.

Das neue Powerhouse: Meta TBD Lab

Das TBD Lab wurde offiziell von Meta vorgestellt und ist dem Bereich Superintelligence Labs unterstellt. Geleitet wird es von Alexandr Wang, Metas Chief AI Officer. Die Mission ist klar: ein KI-Modell entwickeln, das nicht nur mit GPT-5 mithalten, sondern es im Idealfall übertreffen soll. Intern trägt das Projekt den Namen Llama 4.5.

Eine Schlüsselrolle spielt Jack Rae, ein ehemaliger Spitzenforscher von Google DeepMind. Mit ihm holt sich Meta nicht nur wissenschaftliches Know-how ins Haus, sondern auch ein Signal an den Markt: Hier wird Elite-Personal für eine Elite-Mission versammelt.

Warum Llama 4.5 mehr ist als ein Upgrade

Während viele Weiterentwicklungen inkrementell sind, scheint Meta mit Llama 4.5 einen Sprung in Richtung „Personal Superintelligence“ vorzubereiten. Das bedeutet: KI soll künftig nicht nur Texte generieren, sondern als intelligenter Begleiter fungieren – tragbar, kontextbewusst und in der Lage, Smartphones langfristig zu ersetzen.

  • Skalierung: Modelle mit exponentiell größerer Rechenleistung und Datenbasis
  • Integration: Synergie mit Metas Hardware-Initiativen, insbesondere AR/VR
  • Fokus: Benutzerzentrierte KI, die sich in den Alltag integriert

Das Who-is-Who der KI-Elite

Besonders bemerkenswert ist die Zusammensetzung des TBD Lab. Neben Rae konnte Meta weitere hochrangige Experten gewinnen – nicht selten aus den Reihen von Google, OpenAI und DeepMind. Manche wechselten für Vergütungsmodelle, die laut Branchenkreisen bis zu 1 Milliarde Dollar umfassen können – inklusive Aktienpaketen und langfristigen Boni.

Diese „Brain Drain“-Strategie schwächt die Konkurrenz und signalisiert gleichzeitig Metas unbeirrten Willen, die KI-Elite an sich zu binden.

Warum Meta diesen Schritt jetzt geht

Die Motivation ist mehrschichtig:

  1. Marktdruck: OpenAI und Google treiben die Entwicklung rasant voran. Ein Zuwarten könnte Meta ins Abseits stellen.
  2. Hardware-Vorteil: Mit Oculus, Quest und Ray-Ban Smart Glasses hat Meta bereits Endgeräte, in die sich Llama 4.5 nahtlos integrieren könnte.
  3. Strategische Vision: Mark Zuckerberg sieht in KI das nächste „Betriebssystem des Lebens“ – und will es weder an OpenAI noch an Google abtreten.

Risiken und Chancen

So ambitioniert das Projekt ist, so riskant ist es auch. Meta bewegt sich in einem Spannungsfeld aus technischen Grenzen, gesellschaftlichen Bedenken und regulatorischem Druck:

  • Technische Risiken: Kann ein Sprung von Llama 3.1 zu 4.5 tatsächlich GPT-5 herausfordern?
  • Gesellschaftliche Akzeptanz: „Personal Superintelligence“ wirft ethische Fragen zur Abhängigkeit und Kontrolle auf.
  • Regulatorische Hürden: In den USA und der EU wird das Thema Superintelligenz immer stärker überwacht.

Fazit: Llama 4.5 als Lackmustest für Meta

Meta setzt mit dem TBD Lab alles auf eine Karte. Die Verpflichtung von DeepMind- und OpenAI-Veteranen, die astronomischen Kompensationen und die klare Mission zeigen: Dies ist kein Experiment – es ist eine Offensive. Sollte Llama 4.5 den Sprung schaffen, könnte Meta die Spielregeln im globalen KI-Markt neu definieren.

Eines ist sicher: Das Rennen um Superintelligenz hat damit eine neue Stufe erreicht – und die kommenden Monate könnten zeigen, ob Metas Vision von einer „persönlichen Superintelligenz“ Realität wird oder eine riskante Wette bleibt.

Autor: Jens

Dr. Jens Bölscher ist studierter Betriebswirt mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Er promovierte im Jahr 2000 zum Thema Electronic Commerce in der Versicherungswirtschaft und hat zahlreiche Bücher und Fachbeiträge veröffentlicht. Er war langjährig in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt 14 Jahre als Geschäftsführer. Seine besonderen Interessen sind Innovationen im IT Bereich.