Die Drohnenfotografie begeistert immer mehr Hobby-Fotografen. Mit einer Kameradrohne lassen sich atemberaubende Aufnahmen aus der Vogelperspektive machen – sei es von Landschaften, Städten oder Events. Doch bevor man abhebt, sind nicht nur technische Grundlagen, sondern auch rechtliche Regeln zu beachten. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du sicher und kreativ mit deiner Drohne fotografierst – und dabei auf der legalen Seite bleibst.

1. Warum Drohnenfotografie so beliebt ist

  • Neue Perspektiven: Was früher nur mit Hubschrauber oder Flugzeug möglich war, gelingt heute mit einem handlichen Quadrocopter.
  • Einfache Bedienung: Moderne Drohnen sind mit GPS, Bildstabilisierung und automatischen Flugmodi ausgestattet.
  • Erschwingliche Technik: Gute Einsteiger-Drohnen sind bereits ab 300 € erhältlich.

2. Die richtige Drohne für Einsteiger

Bevor du deine ersten Flugversuche startest, solltest du die passende Drohne auswählen. Achte auf:

  • Kameraqualität: 4K-Video und mindestens 12 MP Fotoauflösung sind heute Standard.
  • Flugzeit: Akkulaufzeiten von 20–30 Minuten sind üblich.
  • Reichweite: Je nach Modell zwischen 100 Metern und mehreren Kilometern.
  • Sicherheitsfunktionen: Return-to-Home, Hindernisvermeidung und Notstopp erhöhen die Sicherheit.

Tipp: Für Einsteiger eignen sich Modelle wie die DJI Mini 2 SE, Autel EVO Nano oder Holy Stone HS720E.

3. Die wichtigsten Flugtipps für schöne Drohnenfotos

  • Licht nutzen: Fliege morgens oder abends – das weiche Licht („Golden Hour“) bringt Tiefe und Wärme in deine Bilder.
  • Komposition: Setze gezielt Linien (Straßen, Flüsse), Muster (Felder, Dächer) oder Symmetrie ein.
  • Bewegung einfangen: Mit dem „Follow Me“-Modus oder Timelapse-Videos bringst du Dynamik in deine Aufnahmen.
  • Höhenvariation: Probiere unterschiedliche Höhen – von 5 bis 120 Meter – für spannende Perspektiven.

Extra-Tipp: Aktiviere den RAW-Modus für maximale Bildqualität beim späteren Bearbeiten.

4. Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Seit Januar 2021 gilt in der EU die einheitliche Drohnenverordnung. Die wichtigsten Regeln:

Registrierungspflicht

Alle Drohnen über 250 g (oder mit Kamera) müssen beim Luftfahrt-Bundesamt registriert werden. Du erhältst eine eID, die sichtbar an der Drohne angebracht werden muss.

Führerschein / Kompetenznachweis

  • Unter 250 g: Kein Nachweis nötig.
  • Ab 250 g bis 2 kg: Der kleine EU-Kompetenznachweis („Drohnenführerschein“) ist Pflicht.
  • Ab 2 kg oder komplexe Szenarien: Erweiterter Nachweis (praktische Prüfung) erforderlich.

Versicherungspflicht

Eine Haftpflichtversicherung ist für jede Drohne vorgeschrieben – auch für private Nutzung!

Flughöhe & Verbotszonen

  • Maximalhöhe: 120 Meter
  • Verboten zu fliegen über:
    • Menschenansammlungen
    • Flughäfen
    • Industrieanlagen, Gefängnissen, Krankenhäusern, Naturschutzgebieten
    • Wohngebieten ohne Zustimmung der Betroffenen

Tipp: Nutze Apps wie DFS Droniq oder Map2Fly zur Flugplanung.

5. Datenschutz beachten

Drohnen mit Kamera können schnell gegen Datenschutzvorgaben verstoßen:

  • Keine Aufnahmen in fremde Gärten, Fenster oder Balkone machen.
  • Keine personenbezogenen Daten ohne Einwilligung filmen oder veröffentlichen.
  • Am besten in öffentlichen Bereichen oder mit ausdrücklicher Zustimmung fliegen.

6. Fazit

Drohnenfotografie ist ein faszinierendes Hobby mit kreativen Möglichkeiten – aber auch klaren Regeln. Wer sich an die gesetzlichen Vorgaben hält, verantwortungsbewusst fliegt und seine Aufnahmen gezielt plant, wird mit spektakulären Bildern belohnt.

Mit dem richtigen Equipment, einer Portion Flugpraxis und einem Auge für das Motiv steht deinen ersten Luftaufnahmen nichts im Wege!


Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine rechtliche Beratung. Bitte informiere dich regelmäßig bei offiziellen Stellen über aktuelle Änderungen.

Autor: Jens

Dr. Jens Bölscher ist studierter Betriebswirt mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Er promovierte im Jahr 2000 zum Thema Electronic Commerce in der Versicherungswirtschaft und hat zahlreiche Bücher und Fachbeiträge veröffentlicht. Er war langjährig in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt 14 Jahre als Geschäftsführer. Seine besonderen Interessen sind Innovationen im IT Bereich.